Matejko, Jan: Beschwerde Predigt

Matejko, Jan: Beschwerde Predigt

 


Beschwerde Predigt, 1864
Öl, Leinwand, 224 x 397 cm;
Nationalmuseum in Warschau
“Kein Pole hat so etwas gemalt” – schrieb Fr. Predigt der Beschwerden einer der Kritiker (Stanislaus Tarnowski). Im Wesentlichen, in diesem werk eines erst 26-jährigen künstlers kam seine eigenart voll zur geltung, bei anderen Historienmalern fast unbekannt, ein Gefühl der Geschichte als grausamer Ursachenmechanismus, Folgen und Auswirkungen; ein sich ständig drehendes tragisches Rad, der Nationen emporhebt und zu Nichts vernichtet.
Matejko malte ein weniger historisches Bild, was für eine geschichtsphilosophie, gab eine gründliche Analyse vergangener Ereignisse und deren Auswirkungen auf nachfolgende Ereignisse.
Im prächtigen Kirchenschiff der Wawel-Kathedrale der Jesuitenprediger Piotr Skarga (1536-1612) sagt dem Publikum voraus (Mindest. König Sigismund III Vasa) zukünftiges nationales Unglück. In der Mitte eine Gruppe von drei Aristokraten mit Mikołaj Zebrzydowski – Organisator der Rebellion gegen den König – an vorderster Front.
Sie und ihresgleichen, Verteidiger der Missverstandenen “Goldene Freiheit” sie waren die Täter des immer unvermeidlicheren Untergangs der Polen.
“Sie werden nicht nur ohne Meister sein […] aber auch ohne Heimat und Königreich, Verbannte überall elend, verachtet, arme Landstreicher […]” – schrieb Piotr Skarga in einem seiner eigenen – noch nie in dieser Form geliefert – Sejm-Predigten.
In einem Gemälde von Jan Matejko zwei Jahre später Rejtanie die drei Rokokoaner werden zu drei Landesverrätern, und im dritten Glied dieses schmerzhaften Triptychons, V Enges Polen, Gemälde aus dem Jahr 1863, An die Stelle der Verräter treten die zaristischen Folterknechte, die an die versklavte Nation gefesselt sind, und das würdevolle Innere des Wawel-Tempels wird sich in eine Ruine verwandeln, die Kirche getränkt mit Blut.